Man's World Unternehmer Geschichten #3

From London (via Holland and Italy) with Love

Ein Niederländer versorgt Hamburger mit Sinn für britischen Stil mit edelster Ware aus Italien

  

Maurits van Heyst ist herumgekommen in der Welt. Vor einer Weile schon ist er schließlich in Hamburg gelandet, und hat einen Teil der Welt, die er zuvor kennenlernen durfte, hierhin mitgebracht.

 

Jene Welt ist eigentlich gar nicht Maurits’ eigene, sondern die eines gewissen britischen Geheimagenten mit spezieller Lizenz. Oder, ganz konkret: Maurits wandelte auf den Spuren der von Sean Connery verkörperten James-Bond-Inkarnation. Denn Connery verkörpert, im Gegensatz etwa zum beschlaghosten Roger Moore oder dem stets etwas zu geschniegelten Pierce Brosnan, eine völlig zeitlose, extrem männliche Form der Eleganz.

 

Und genau diese ist auch das Ideal von Maurits’ Barons & Bastards-Läden in Hamburg. Hier hat er alles versammelt, was ihm im Laufe der Jahre an Gutem und Schönem begegnet ist. Maßanzüge aus feinstem Loro-Piana-Cashmere. Hochwertigste, handgefertigte Schuhe von John Lobb. Was wie name dropping klingt ist dabei nichts weiter als der Ausdruck des Anspruchs, den Barons & Bastards verfolgt. Denn der hier gepflegte britische Stil aus paneuropäischen Komponenten ist kompromisslos auf Qualität getrimmt.

 

Barons & Bastards ist aber auch kein Disneyland für Möchtegern-Doppelnullen. Ja, das Mineralwasser wird mit Gurke serviert und das Chesterfield-Sofa ist schön speckig, aber Maurits van Heyst beherrscht eben jene Tugend, die man auch in Hamburg antrifft, welche aber weiter südlich zunehmend schwerer aufzufinden ist: Ironie. Womit gleich wieder der Bogen zu Connery gespannt wird, der ja auch gerne ein schelmisches Funkeln in den Augen trug.

 

Daher finden sich inmitten all des guten Geschmacks auch wunderbar kitschige Union-Jack-Handschuhe oder hochwertige Schuhlöffel mit Dackelkopf. Stil wird nämlich erst in dem Moment peinlich, wenn man ihn zu ernst nimmt. Als in England kultivierter, in Deutschland lebender Holländer begreift man so etwas instinktiv.

 

Die Freie und Hansestadt wäre natürlich ein weitaus eleganterer Ort, wenn die Menschen vor den Toren von Barons & Bastards genau so gekleidet herumwanderten, wie sie es darin tun. Aber die Realität ist natürlich eine andere. Und das ist auch nicht weiter schlimm, denn Barons & Bastards ist ein Refugium des guten Geschmacks und kein Tempel zur Bekehrung der Unwissenden. Auch das ist Lässigkeit.

 

Wie der Name schon sagt, ist diese kleine, feine Welt des Maurits van Heyst auch eine Welt der Widersprüche, eben der Barone und Bastarde. Der Stil ist englisch, die Ware italienisch. Der Qualitätsanspruch absolut, die Attitüde gelassen. Alles kann, nichts muss. Nur gut aussehen sollte man am Ende irgendwie schon.

 

Derartige Gelassenheit steht dem manchmal eben doch sehr steifen Hamburg ganz gut.

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