Man's World Denkanstoss #5

Die Suppe um das Salz

Ein Gastbeitrag von PUNKT das Wirtschaftsmagazin

 

Wer seine Facebook-Freundesliste durchscrollt, wird – sofern diese eine bestimmte Grösse aufweist – immer wieder überrascht. Denn je länger man scrollt, desto mehr «vergessene» Freunde tauchen auf – und eine Erkenntnis: Die Menschen, die man tagtäglich im Newsfeed sieht, weil sie ständig etwas posten, sind die absolute Minderheit.

Der grosse Rest gibt wenig bis nichts von sich preis – sie sind Lurker. Damit sind Internetnutzer gemeint, die selber keinen Content beisteuern und nur von der Aktivität der anderen profitieren: «To lurk» bedeutet im Englischen lauern oder herumschleichen; früher hätte man sie wohl Trittbrettfahrer genannt. Das gefällt Facebook natürlich ganz und gar nicht, darum versucht es die Lurker zu aktivieren. Smartphone-Nutzern etwa werden ungefragt die selber geschossenen Fotos eingeblendet – man möge sie doch bitte endlich veröffentlichen.

Bei Geburtstagen von Freunden wird man fast schon dazu gedrängt, ihnen zu gratulieren, per Facebook natürlich. Lurker dürfen sich dem mehr oder minder sanften Stupsen mit gutem Gewissen widersetzen. Denn sie sind nicht das Salz in der Suppe, sondern – und somit viel wichtiger – die Suppe selbst! Man stelle sich ein soziales Netzwerk vor, in dem alle Mitglieder ständig nur posten und keiner die Inhalte betrachtet. Die Suppe wäre arg versalzen.

 

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