Man's World im PUNKTmagazin

Hightech für die Seele

High-Fidelity galt lange als der regierende Qualitätsstandard in der Tontechnik. Ins Deutsche übersetzt bedeutet Hi-Fi «hohe Klangtreue». Diesem Grundsatz hat sich Piega vor rund 32 Jahren verschrieben – und ist ihm seither treu geblieben. In Horgen am Zürichsee produziert die Klangschmiede Lautsprecher von hoher Qualität, ohne stumpf kurzfristigen Trends zu folgen. Der Unternehmenserfolg hängt schon seit Jahren nicht am seidenen Faden, sondern an Bändchen: So nennen die Tüftler um Co-Firmengründer Kurt Scheuch die mit hauchzarten Folienmembranen bestückten Schallwandler. Diese werden nicht in industrieller Stückzahl gefertigt. Richtig zur Geltung kämen die Lautsprecher von Piega nur, wenn sie von Hand und mit höchster Präzision in Aluminium-Gehäuse verlötet werden, so Scheuch.

Der betriebene Aufwand ist nicht Selbstzweck, sondern dient vor allen Dingen dem Musikgenuss des Hörers. Im Zeitalter des schnellen Konsums und kurzlebiger Produkte holt man sich mit Piega-Boxen kein störungsanfälliges Technik-Gimmick mit kurzer Halbwertszeit, sondern «Hightech für die Seele» ins Haus. Eine solche Anschaffung kommt bei manchen Musik-Aficionados dem Kauf eines Oldtimers gleich: ein Genussmittel, das über Jahrzehnte begeistert, erfreut und für die nötige Entschleunigung sorgt. Den Boxen aus Horgen haben die alten Autos höchstens voraus, dass sie im Laufe der Zeit an Wert zulegen.

Eine herausragende Produktqualität erarbeitet man sich nicht über Nacht. Dementsprechend arbeitet man bei Piega bereits seit 1986, als sich der Tüftler Kurt Scheuch mit dem Betriebswirt Leo Greiner zusammentat, an der Perfektionierung des Klangerlebnisses. An der Herangehensweise der Piega-Entwickler hat sich trotz der Digitalisierung des Musik- und Tonträgergeschäfts bis heute wenig geändert: Weder bis zur akustischen Unkenntlichkeit komprimierte MP3 noch die aktuelle Vinyl-Nostalgie hatten allzu grossen Einfluss auf die Arbeit der Techniker in Horgen. Guter Klang ist schliesslich nicht relativ, sondern eine exakte Wissenschaft – und Piega scheint sie gemeistert zu haben.

Die Gründer Leo Gretener und Kurt Scheuch (1987)

 

 

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